Die Bezeichnung "Schuhgröße" kennen wir alle, die beschreibt, ob der Schuh zu unserem Fuß passt - oder ?

Warum ist es denn häufig so schwierig den passenden Schuh direkt zu bestellen oder aus dem Regal zu nehmen?

Das Problem liegt an unseren Füßen!

Unsere Füße haben viele individuell unterschiedliche Eigenschaften, die für einen passenden Schuh relevant sind. Die in einer einzigen Zahl zusammenzufassen ist (derzeit - wir warten auf Hilfe von KI ) nicht möglich.

Was ist der aktuelle Stand, wo gibt es Grenzen und welche Rolle spielt die "Tradition"? Ist die "Schuhmacher-Gilde" wirklich so "verstaubt", wie man ihr nachsagt?

Eigentlich ist es doch ganz einfach: Ich "nehme" die Schuhform, die der Form meiner Füße entspricht - haben Sie das schon einmal getan ? - und bestimme dazu die Maße meiner Füße: Länge, Breite der Ferse und Breite des Vorfußes und schon weiß ich, wie mein Schuh sein muß, damit sich meine Füße wohlfühlen. Aber haben Sie diese (für Sie) wichtigen Maße von den Schuhen schon einmal irgendwo gefunden? Da wird eigentlich "nur" eine Größe (Länge) angegeben - und jetzt kommt zu allem Überfluß die Tradition hinzu -, vielleicht sogar in unterschiedlichen Maßeinheiten (z.B. in Europa gebräuchlich der "französische Stich" - z.B. Größe 38 oder 43; die englische Größe UK z.B. 6 oder 8; die US Größe z.B. 7 oder 9  da wird dann aber auch noch zwischen Kinder, Frauen und Männer unterschieden; eine in Japan gebräuchliche Angabe in mm und das Mondopoint-System ebenfalls in mm).

Wenn dann die Länge geklärt ist, helfen uns einige Firmen mit den ergänzenden Angaben zur "Weite" (z.B. G, H, K).  Aber Achtung: "Weite" kennzeichnet den "Umfang" (des Vor-Fußes), dies "beschreibt" das "Volumen" des Fußes, nicht seine reale "Breite". Ein Schuh kann bei gleicher "Breite" mit unterschiedlichen "Weiten" angeboten werden.

Da alle Maßeinheiten eine unterschiedliche "Entstehungsgeschichte" haben und darüberhinaus jede Firma und jedes Modell eine "individuelle Note" aufweist, ist ein direkter Vergleich theoretisch möglich, die Praxis lehrt aber, dass ein "Passen nach Zahlen" nicht realistisch ist.

Anmerkung: In diesem Beitrag wird ein Schuh aus Sicht der Biomechanik als "passend" eingestuft. Es gibt natürlich auch den "passenden Schuh" aus Sicht des "Gefallens". Die Bewertungskriterien definiert jeder für sich selbst, sie reichen von "wunderschön" bis "sehr bequem".

Anhang:

Wenn Sie möchten, eine kleine praktische Hilfe bei der "Suche nach der - hoffentlich - passenden "Nadel" im Heuhaufen".

0: Nehme Sie die Einlegesohle aus dem Schuh und stellen sich darauf; die Sohle sollte 1 bis 1,5 cm länger sein als Ihr Fuß. - Ihr Füße werden bei Belastung (z.B. Gehen, Laufen) und Ermüdung länger und breiter, das ist ganz normal ! In der Breite sollte der Fuß (deutlich) weniger als 1 cm über die Einlegsesohle hinaus ragen; diese "Untermaß" ist der Historie der Schuhherstellung geschuldet - aus meiner persönlichen Sicht zu hinterfragen.

1: Gibt es keine herausnehmbare Einlegesohle sind die Möglichkeiten eingeschränkter:

Nehmen Sie einen Papierstreifen (ca. 2 - 3 cm breit) und schieben ihn bis zum vorderen Anschlag in den Schuh; achten Sie darauf, dass das Papier flach aufliegt; nun markieren Sie das "hintere Ende" des Schuhs (Knick oder Stift) auf dem Papierstreifen; damit haben Sie die Innenlänge des Schuhs und könne die mit Ihrer Fußlänge vergleichen - entweder einfach draufstellen oder ausmessen.

Die Breite im Schuh auf diese Weise zu bestimmen erfordert einige "Fingerfertigkeit".