Fersensporn – Plantarfasziitis: Fersenschmerzen  

können sowohl durch eine zu hohe Druckbelastung auf die Ferse (häufig im Zusammenhang mit einem Fersensporn), als auch durch Instabilität des Fußes, Überdehnung der Längsgewölbe, Reibung oder unnatürlicher Zug an der Achillessehne hervorgerufen werden.

Zu unterscheiden sind zwei Dämpfungsmechanismen von Ferse und Mittelfuß.

Das passive physiologische Dämpfungsverhalten der Ferse beim Aufsetzen auf den Untergrund kann am Beispiel des Aufschlags einer Kugel auf Wasser erklärt werden:

Unter dem Fersenbein (Knochen) befindet sich ein Fersenfettpolster als Puffer. Stößt das Fersenbein beim Aufsatz des Fußes auf den Untergrund in diese „gallertige“ Masse, wird der Puffer minimal komprimiert und „das Material des Stoßdämpfers“ nach außen gedrängt. Bei der Messung der Druckbelastung ergibt sich eine „Halbkugel“ mit maximaler Belastung in der Mitte.

Ferse_Belastung 3d barfuss_b.jpgDarstellung einer physiologischen Druckverteilung unter dem Fuß auf ebenem Untergrund.

Die einfachste Form einer Belastungsreduktion ist es, einen zusätzlichen Puffer zwischen Ferse und Untergrund zu platzieren (Fersenpolster).

Um die natürliche Druckverteilung zu erhalten, sollte die gesamte Auflagefläche der Ferse gleichmäßig gepolstert werden,

Wird z.B. das Zentrum der Ferse (die Stelle der höchsten Belastung) extra weich unterlegt, kann sich eine unnatürliche Druckverteilung ergeben, bei der die Ränder der Ferse überlastet werden. Die Messung der Druckverteilung zeigt, dass der Fersenrand dann höher belastet wird als das Zentrum.

 

Ferse_Belastung 3d_b.jpgDarstellung der Druckverteilung bei „ungeeignetem“ Fersenpolster:

Der Fersenrand wird höher belastet als das Zentrum.

 

Das zweite (aktive) Dämpfungsverhalten des Fußes beruht auf der Abflachung der Gewölbestruktur des Fußes:

Fussvarianten_10_plantarfasziitis.jpgPlantare Druckbelastung bei "abgeflachten" Längsgewölben

 

Der Fuß wird durch Muskeln, Sehnen und Bänder aktiv gewölbeförmig verspannt. Bei Belastung z.B. beim Aufsatz des Fußes auf den Untergrund führt der „Stoß“ zum Einsinken / Nachgeben der Gewölbestrukturen, Muskeln, Sehnen und Bänder spannen sich an, werden zur Kraftentwicklung gedehnt und fangen die Belastung auf. Sind die einwirkenden Kräfte zu groß, werden diese Strukturen überdehnt. Entzündungen, Mikro und Makrorisse von kleinen und größeren Strukturen können die Folge sein, die zu Irritationen und Schmerzen an der Fußsohle und Ferse führen (Plantarfasziitis).

Ein weiterer Mechanismus, der zu Fersenschmerzen führen kann (Fersensporn):

Fussvarianten_11_fersensporn.jpgPlantare Druckbelastung bei "auffälliger" Fersenbelastung

 

Bei der Abflachung der Längsgewölbe des Fußes wird das Fersenbein etwas nach vorne unten gekippt. Je nach Grad der Kippung kann dies dazu führen, dass der Fersenknochen (Fersensporn) auf die plantaren Fußstrukturen drückt und es zu Entzündung und Schmerzen kommt.

 

Es besteht daher häufig ein kausaler Zusammenhang

zwischen „Fersensporn“ und „Plantarfasziitis“.